Ich habe Paul Pfarr, im Zuge meiner Suche nach geeigneten Räume für meine Kunstsammlung kennen gelernt. Er hatte damals eine Etage im vierten Stock eines Atelier-Hauses am Nonnendamm, im Niemandsland. Großartig!!!
Paul war damals am Auflösen der Etage, da er schon neue Räume außerhalb von Berlin hatte und suchte nach einen Nachmieter. Ich war von den Räumlichkeiten ganz begeistert und von der Lage des Hauses. Leider konnte ich mich mit den Eigentümer nicht einigen, aber ich hatte Paul Pfarr kennen gelernt und einige Arbeiten von Ihm erworben.
Hätte ich die Etage übernommen hätte ich auch einige großformatigen, die Vorort waren übernommen.
Leider hat dass nicht geklappt und es blieb nur bei kleinen Arbeiten, Skizzen und Motive von größeren Arbeiten, aber auch Originale.
Als ich vom Tod von Paul Pfarr, durch seiner Frau informiert wurde, konnte ich nicht so verhalten, wie es nötig gewesen wäre. Ich bedaure das sehr.
Zur Wiedereröffnung der Kunsthalle Klützer Winkel, zeigt die Kunsthalle im Vestibül die Werke, die ich damals von ihm erworben habe.
Ein Text von Paul Pfarr von seiner Website, die ich nur empfehlen kann.
„Seit 1970 sind Fundstücke wesentlicher Bestandteil meiner Arbeit. Manchmal sind es Gegenstände aus meiner täglichen Umgebung. Sie zeigen noch Spuren ihrer Benutzung – sie wurden aussortiert und weggeworfen oder einfach vergessen. Oftmals steckt in diesen Objekten eine provozierende Kraft, die mich anregt, daran weiterzuarbeiten und mich in eine intensive Auseinandersetzung einzulassen. Dabei interessieren mich die Fundstücke nicht als Sammlerobjekte, sondern als Ausgangsmaterial, das ich durch meine Arbeit verändere: durch Reduzieren, Hinzufügen und Umformen in anderes Material schaffe ich einen neuen Zusammenhang. Der Dialog mit den Gegenständen bestimmt den Grad der Umsetzung und die einzelnen Arbeitsschritte.
Paul Pfarr über sich selbst. Aus dem Buch „Paul Pfarr, Arbeiten 1971–1984“
Ruhe in Frieden Paul! Du hast der Kunstwelt viel gegeben
Stand Oktober 2022