Universität der Künste, Berlin bei Burkhardt Held, Daniel Richter und Anselm Reyle
UdK Berlin Meisterschüler bei Anselm Reyle.
Artist in residence, Statens Værksteder for kunst og design, Kopenhagen. Dänemark.
Artist in residence, WhiteSpaceBlackBox, Neuchâtel, Schweiz
Lebt und arbeitet in Berlin.
2015 Kunstraum Düsseldorf «Deus ex machina», LARMgalleri, Dänemark «Shadows».
2014 Sexauer, Berlin «Acupalco».
2013 Vendsyssel Kunstmuseum, Dänemark, Kastrupgaard Samlingen, Copenhagen.
2012 Städtisches Museum, Engen «Bahomas», LARMgalleri, Dänemark, Laden für Nichts, Leipzig, «Rien du chien».
2011 Galleria Mazzoli, Modena, Italy «Opera – Paintings from Berlin» (Ausstellung mit Jonas Burgert).
2010 Wendt + Friedmann Galerie, Berlin «Le Peintre et son modèle» (mit Stefan Hirsig)
2009 LARMgalleri, Dänemark «Lost and Found».
2008 Wendt + Friedmann Galerie, Berlin «Zorlac», LARMgalleri, Dänemark «Ghostwriter».
2007 Wendt + Friedmann Galerie, Berlin «… wenn das Licht angeht».
2005 Agentur Dreispringer, Berlin «Drei wird vier» (mit Jim Avignon).
2004 Illgalleries, Berlin «Noch 70 Tage bis Olympia», Kulturverein Badstraße, Siegen «Home is where the heart is».
2015 Artist Weekend (Lehderstraße 34), Berlin «Ngorongoro».Hamburg „Salon der Gegenwart“
Gute Kunst? Wollen! SØR Rusche Sammlung Oelde/Berlin, Auf AEG, Nürnberg
2014 LARM Galleri, Kopenhagen «Imaginarium», Bayer Kulturhaus, Leverkusen «Wahrheiten, Bilder aus der Sör/Rusche Sammlung», ehemaliges Kolibri Ballhaus, Berlin «Kolibri», Galerie Börgmann, Mönchengladbach «Loitering with intent», Janusbygningen, Dänemark «PT14».
2013 Museum der bildenden Künste, Leipzig «Weltenschöpfer. Richard Wagner, Max Klinger, Karl May», Gallery Mikael Andersen, Kopenhagen, Dänemark «Alles Wasser», Galerie Mikael Andersen, Berlin «Blomsters/Flowers», Charlotte Fogh Gallery, Aarhus, Dänemark «Growth», Wendt + Friedmann Galerie , Berlin «Babylon».
2012 Galerie Mikael Andersen Berlin «Alles Wasser», Neue Berliner Räume, Berlin «Claim».
2011 Laden für Nichts, Leipzig «Dinner für Spinner», Wendt + Friedmann Galerie, Berlin «Black Beauty – White Swan», Projektraum Deutscher Künstlerbund, travelling exhibition
«¡Alptraum!», (in London, Berlin, Los Angeles, Cape Town), Schau Fenster, Berlin «Kraut», Larm Galleri, Kopenhagen, Dänemark «Baroque», Wendt + Friedmann Galerie, Berlin «Verschwende Deine Jugend».
2010 Transformer, Washington DC, «¡Alptraum!», Laden für Nichts, Leipzig «Gewalten», The Forgotten Bar/Galerie im Regierungsviertel, Berlin «A Formal Figure», The Forgotten Bar/Galerie im Regierungsviertel, Berlin «Radical Adults», The Forgotten Bar/Galerie im Regierungsviertel, Berlin «Night of the Pawn», Galerie Christian Ehrentraut, Berlin «Christian Achenbach, Andreas Blank, Nicola Samorì», Spinnereigelände, Leipzig «Night of the Pawn», Appartment, Berlin «Hostile Aestetik Takeover».
2009 Wendt + Friedmann Galerie, Berlin «Zaunkönig», Modulorhaus Berlin «Das Unheimliche», Kassel, Projektraum in Documenta Kassel «Contemporary Home», Wendt + Friedmann Galerie, Berlin «Prime Time».
2006 Von Brun, Düsseldorf, curated by Daniel Richter in Tal R’s Raum «Farewell Berlin».
2004 Haus Schwarzenberg Berlin «Friendly Capitalism Lounge 9», with Jim Avignon u.a.
2003 Haus Schwarzenberg Berlin «Friendly Capitalism Lounge 8», with Jim Avignon u.a.
Christian Achenbachs Bildwelten sind angenehm düster, doch eine Atmosphäre des als vertraut erscheinenden bringt Licht ins Dunkel.
Zum Vorschein kommen verschwommene Gestalten abgenutzter Rocker, die auf ihren Instrumenten schrammeln, dreckige Appartements mit weg springenden Katzen, schwabbelige Riesenkraken schauen den Betrachter mit tellergroßen Augen an. Schwarze und Graue Farben wabern wie Rauchschwaden einer süßlichen Droge durch den Bildraum, dicke, schwarze Wurstfingerhände hauen in die Tasten eines, in mehreren Bildern auftauchenden Synthesizers.
Was ist hier los?
Der junge Maler hat in seiner jüngeren Vergangenheit zusammen mit Jim Avignon und anderen Künstlerkollegen erfolgreich Musik gemacht, gemalt und ausgestellt.
Das lief gut, er konnte von seinen kleinen, comicbezogenen Bildern leben. Doch Achenbach wollte mehr und fing bei Daniel Richter an der UdK zu studieren an. In den Wirren an dieser traditionellen Kunsteinrichtung behielt er die Nerven und wechselte nach Richters Weggang zu Anselm Reyle, bei dem er dieses Frühjahr seinen Meisterschüler machte.
Wie sein Malerkollege Andreas Golder, den er auch in der UdK traf, zelebriert Achenbach eine Malerei der dicken Farbwürste und Wülste, gekippt und gespritzte Ölfarbe blockieren die Illusion des Bildraums und emissieren dynamische Schwingungen. Manchmal verhallt dieser Klang und dann beschreibt Achenbach etwas Melancholisches und heiteres zugleich, wie z.B. die Ankunft eines zerbeulten Autos nachts im Wald.
Unleugbar ist bei Achenbach, wie auch bei vielen Malern zu konstatieren, das die cineastischen Vorlieben des Künstlers zum tragen kommen, Scorsese oder Lynch sagen kurz Hallo. Und dabei geht es Achenbach auch immer um die Verquickung dieser Aspekte mit rein malerischen, experimentellen Problemen, wie wir es von Künstlern wie Albert Oehlen oder Sigmar Polke, die Achenbach sehr imponieren, kennen.
Das Grundgefühl vieler Bilder von Achenbach lässt sich am besten mit dem Titel einer Bilderreihe Achenbachs beschreiben: „ Ey, an dieser Tankstelle war ich doch schon mal“.
Natürlich war das Malen zuerst; war immer schon da, seitdem er denken kann, wie bei allen Künstlern. Oder doch der Rhythmus? Das ungebärdige Herumtrommeln mit Löffeln auf Tischen, vielleicht schon bei den Eltern im westfälischen Siegen? Das Tippen der Fingerspitzen, das irgendwann, in einem dunklen, lauten Raum, inmitten eines Meers von Bässen, in entschlossenes Headbangen übergeht?
Mit 18 jedenfalls hat sich Christian Achenbach ein Kinderschlagzeug gekauft, hat kräftig draufgehauen und lange nicht mehr aufgehört damit. Hat sich jahrelang mit verschiedenen Bands durch Berliner Keller gespielt, hat die schwere Luft der Clubs geatmet, die Frauen mit den schwarzen Augenlidern in den schwarzen Lederjacken gesehen und dem Elektro-Punk die passenden Kicks gegeben. Diese Musik ist schnell, sie ist impulsiv. Der Punk sagt: Nimm dir die Gitarre, nimm dir die Schlagzeugstöcke und leg los. Und so hat Christian Achenbach auch gemalt, als junger Künstler in Berlin. Spannender als das, was an der Universität der Künste lief, war für ihn die Szene um Jim Avignon. Mit ihm machte er riesige Deko-Bilder für Parties, übte sich im schnellen Comic-Strich, überzog die Welt mit witzigen, ironischen Zeichnungen: Cheap Art, Trash Art.
Aber manchmal werden Punk-Bands auch erwachsen und entdecken, dass man ein lautes Schlagzeug auch sehr wirkungsvoll mit einem Streichersatz verbinden kann. Und Christian Achenbach war die flache Illustration irgendwann nicht mehr genug: Er wollte in die Tiefe, in die Malerei selbst. Er traf Daniel Richter und ging mit ihm auf Expeditionen in unbekannte Welten; er verlor sich in der Farbe, wühlte sich durch die Abstraktion und wieder zurück, schüttelte dann kräftig seinen Kopf und seinen Pinsel. Und auf der Leinwand landete, zu seiner Freude, etwas, was er kannte und liebte: die Band. Da wusste er, er war in seiner eigenen Malerei angekommen.
Kraftvoller, präsenter, und nicht zuletzt lustiger als auf dem Bild mit dem rätselhaften Titel „Mängel aufzeigen mit Erfolg“ hat man die Rockband wohl selten in einem Kunstwerk gesehen. Ja, sie sind Comic-Figuren: dieser kniende Headbanger-Sänger, dem ein Wust von Haaren über das Gesicht fällt, dieser Schlagzeuger mit den nach oben verdrehten Kulleraugen, der Gitarrist mit den hängenden Slacker-Schultern. Aber die Bildoberflächen, in denen sie ihre aus Witz und Schnelligkeit destillierte Existenz führen, haben ihre ganz eigene Logik. Schwarz wie Lack glänzt das seltsame Fabeltier, das die Keyboards spielt. Rot vibriert das Karomuster des Teppichs, über dem der Sänger in Ekstase fällt: ein ins Bild geflicktes, flaches Ornament, genauso wie die unglaublichen rosa Blümchen auf der Lampe. Die große Trommel ist mit ihren hypnotischen Kreisen ein Stück Op-Art. Und von den Bildrändern her kriechen reine Farbwülste ins Bild.
So ist in Christian Achenbachs aktuellen Bildern die Malerei Sound, und der Sound ist Malerei. Schlagzeuger versinken in pink-roten, gesprühten, geschütteten, geklecksten Wolken, aus Keyboards steigen berückend schöne Farbstreifen auf, Plattenspiegel spucken psychedelische Farbspiralen aus. In dieser Welt hängen die Himmel voller Keyboardtasten, und staksige Handschuh-Finger können diese Keyboards spielen, ohne deshalb gleich einer Figur gehören zu müssen. Manchmal kommen auch riesige schwarze Kraken vorbei und setzen sich frech in Interieurs, die bei anderen gelecktes Understatement ausgestrahlt hätten. Oder ein Kopf sitzt direkt auf einem Schuh, und abends sitzt im Bett nicht der gute Onkel, sondern die Eule und liest ein Buch. Was macht die da? Sie kam wohl einfach vorbei und wollte auf die Leinwand. Sie darf das, und man muss auch nicht gleich im Lexikon der Symbole nachblättern deshalb.
Christian Achenbachs runzelt nicht ständig vergrübelt die Stirn, sie trägt kein weißes Hemd, und sie putzt sich nicht ständig die Farbtropfen vom Revers. Stattdessen langt sie zu, geht auf Risiko, kombiniert Dreck und Licht, Schönheit und Underground. Christian Achenbachs Kunst ist sich ihrer Mittel bewusst, und sie ist frei. Schlagzeugsolo Achenbach: Bang your Head, bis bunte Sterne fliegen.
PSYCHEDELIA AND NEO-POP BERLIN
In May 2005, the Tate Liverpool premiered a groundbreaking exhibition titled Summer of Love, homage to the psychedelic era of counterculture. Though it focused more on design and printing techniques, the exhibi-tion sought to demonstrate “how artists were deeply entrenched in popular culture…and the critical role of psychedelia within the contemporary aesthetic discourse.” Most im-portantly, the Tate Liverpool’s endeavor not only “revealed the unprecedented exchanges between contemporary art, popular culture, civil unrest and the moral upheaval during the 1960s and early 70s,” but it also gave voice to a psychedelic aesthetic that continues to exercise its power over many of today’s contemporary artists. One of these artists is Christian Achenbach.The Summer of Love made visible the bur-geoning phenomenon of the culturally and politically rebellious 1960’s. This revolution, a melting pot of music, psychedelic drugs, sexual freedom, creative expression, and politics, flowed over into the art world and encouraged the emergence of such move-ments as Pop and Optical Art. Though Pop Art originated in Britain, it initiated a parallel movement in the United States and abroad that was hitched to Punk and New Wave music and privileged the popular. Art historically, Pop Art refers to the visual arts movement of the 50’s and 60’s, wherein artists, breaking away from Abstract Expres-sionism, employed themes and techniques drawn from popular mass culture, such as advertising, comic books, and everyday cultural objects. Op Art refers to a method of painting concerned with the interaction between illusion and the picture plane. Both Pop Art and Op Art, and their relation to painting, inform Christian Achenbach’s work. Of these influences, the artist says, “First, I like these techniques without thinking about them. They are about the visual power of patterns and structures.” But Achenbach’sinterest in Pop and Op Art goes beyond this simplistic attraction.
Dieser Künstler sowie Moritz Schleime und Marc Gröszer standen für junge wilde Künstler die ich bisher nicht im Blick hatte und habe mit den Erwerb von Ihren Arbeiten eine neue Position in meiner Sammlung aufgemacht. Mich hat an dieser und den anderen Arbeiten ihre wilde Sprache fasziniert, man erkennt ihre Arbeiten eine andere Sozialisation als bei den Künstler, die ich davor gesammelt habe. Sie sind die jungen Nachwendekünstler, der Ravergeneration.