Geb. 1961, ist freischaffender Fotograf.
Er lebt und arbeitet seit 1981 in Berlin und studierte an der Universität der Künste von 1991 -1996 Fotografie, u.a. bei Shimon Attie und Dieter Appelt.
1992 UdK Berlin, „Stadt im Umbruch“
1994 UdK Berlin „Checkpoint Charlie“
1996 UdK Berlin „Portraits“
1998 Galerie Gottlieb Berlin „Nava Planitia“
1999 103 Berlin Projektion „Turm Platz Stadt“
2000 Delicious Doughnuts Berlin „Turmbilder & Sound“
2001 Treviso, Italien „Pflanzen – Räume für das Unbewusste“
2001 Atelierausstellung „Siv Mons“
2002 Internationale Filmfestspiele, X-Film, Multimedia „Turmfrequenzen“
2002 Lindencorso Berlin „Slide & Sound“
2003 Fernsehturm Berlin „Turmfrequenzen“
2004 Showrespect Berlin „auflösung rgb“
2005 Deubau International Essen „Haus Ebers“
2006 „Deutsche Orte“ Wettbewerb Ministerium des Inneren
2009 Galerie Tammen Berlin „Engramme“
Als Engramm bezeichnet man die im zentralen Nervensystem hinterlassene Spur eines Reiz- oder Erlebniseindrucks, die dessen Reproduktion zu einem späteren Zeitpunkt möglich macht.
Die hier gezeigten Fotografien stammen aus der Serie Engramme. Sie sind zwischen 2003 und 2007 entstanden.
Dargestellt werden ausschließlich einzelne Körper oder Köpfe im Raum. Während des Aufnahmeprozesses befindet sich die abgelichtete Figur in permanenter Bewegung. Die Kamera ist dabei zwischen 10 und 40 Sekunden lang geöffnet. Dadurch werden die einzelnen Bewegungsphasen auf dem Bild übereinander projiziert. Infolgedessen verliert die dargestellte Bewegung ihre Kontinuität; das oberflächliche Abbild wird aufgelöst und ist kein organisches, unversehrtes Ganzes mehr.
Dieser Vorgang hat die Deformation, mitunter auch die Verletzung oder gar Zerstörung der Figur zur Folge. Tiefer liegende Empfindungsschichten werden freigesetzt, sie werden zur Kenntlichkeit entstellt. Doch dieser Zustand ist nicht endgültig: Aus Verzerrung und Auflösung heraus kann die Suche nach Authentizität beginnen.
Erinnerungsspuren werden erkennbar. Erfahrenes – auch Schreckliches –, das verdrängt worden war, kann neu gesehen werden. So werden die Bilder in ihrer Tiefe transparent. Sie halten die Balance von Gegenständlichkeit und Abstraktion, von nackter Unmittelbarkeit und größtmöglicher Distanz.
Fragmente werden simultan visualisiert. So wird die Integrität der Figur suggeriert, und dem Wirklichen eröffnet sich die Möglichkeit, sich zu zeigen.
Durch die Präsenz der Figur wird der sie umgebende Raum mit Spannung aufgeladen und erkennbar. Die Aufnahmen versuchen den Ausgleich zwischen der unkontrollierten Bewegung und der Sachlichkeit des Raumes. Bisweilen funktioniert der Raum als Falle: Die multiplen Realitäten der bewegten Figur verfangen sich im Raum, die Falle schnappt zu, und der Zufall ist perfekt.
Die Serie Engramme umfasst momentan 34 Aufnahmen. Im laufenden Prozess.