1961-63 Studium der Modegrafik an der Hochschule der Bildenden Künste, Braunschweig
1964-65 Stipendium der Ford-Foundation, Berlin
1964-65 Schülerin, später Assistentin, von Emilio Vedova in Berlin und Venedig
1965 Studium der Freien Kunst an der Hochschule der Bildenden Künste, Berlin
1967 Kunstpreis der Industrie und Handelskammer, Berlin
1968 Verhaftung und Haftzeit in Hohenschönhausen und Hoheneck, ehemalige DDR
1970 Entlassung, Wiederaufnahme des Studiums
1972 Meisterschülerin, Gründungsmitglied der Gruppe KWARZ, Berlin, erste Ausstellungen
1976 Geburt des Sohnes Johannes
1977 Stipendium der Akademie der Künste, in Olevano Romano, Italien
1981 Kunstpreis der Stadt Nordhorn, Deutschland
1985-87 Storyboards und Arbeit als Grafikerin für Internationes, Auswärtiges Amt und Goethe Institut, Berlin, Bonn und Hamburg
1986 erste 3-dimensionale Arbeiten, Lehrauftrag für Grafik am Lette Verein, Berlin
1992 Lehrauftrag für Grafik an der Hochschule für Technik und Wirtschaft, Berlin
1995 Ernennung zur Professorin für Künstlerische Grundlagen an der Fachhochschule Potsdam
2000 + 02 Gastprofessur an der NYP, Singapur, Wohnsitz in Singapur, Silberner Bär, Spezialpreis der Jury, Internationale Filmfestspiele, Berlin, als Mitglied des Ensembles der Schauspieler des Film „Paradiso – 7 Tage mit 7 Frauen“ von Rudolf Thome
2006 – 09 Regie / Buch und Produktion für „Warum hat man Bilder gern – Der Kunsthändler, Rudolf Springer“ Dokumentarfilm – ausgestrahlt im RBB
2010 Emeritierung, Gründung des Instituts »klasse mappe« für Mappencoaching und Vorbereitungskurse für ein Studium der Bildenden Kunst,des Design
2011 Gründung der Agentur »vasistas berlin« für Kunst-Touren in und nach Berlin
2012 Gründungsmitglied Kunstdetektor ( Atelierrundgänge bei Künstlern in Charlottenburg )
2013 Gründungsmitglied der BAU International, University of Applied Siences, Berlin
2014 – Dozentur für Basic Design an der BAU International, University of Applied Siences, Berlin
1972 Galerie KWARZ, Berlin P, (Einzelausstellung und mit der Gruppe in vielen Ländern Europas)
1973 Galerie 2000, Berlin EA P, First British Drawing Biennale GB P
1974 Galerie Fischinger, Stuttgart EA P
1975 »AKT 75 – Kunstpreis Junger Westen«, Recklinghausen P
1976 Galerie Poll, Berlin EA
1977 Galerie Querschnitt, Braunschweig EA P
1978 »Hommage à Goya«, Kunsthalle Hamburg P
1979 »15 Jahre Hochschule der Künste«, Kunstverein Braunschweig P
1980 »Realität und Kunst / Kunst als Realität«, Kunstverein Köln
1981 Städtische Galerie, Nordhorn EA P
1983 Galerie und Werkstatt, Kunstverein Wolfenbüttel EA P, „Im Theater – Büro Berlin im Hebbeltheater, Berlin P, Berlin in Amsterdam/ Amsterdam in Berlin P
1984 Galerie Petersen, Berlin P, „Im Garten“ P
1985 SPAZIO EA, Städtische Galerie Nordhorn P
1987 Galerie Herbert, Fulda EA
1988 „Vom Alten Westen zum Kulturforum“, Berlin P, Künstlerhaus Bethanien, „Momente des Lichts – Hommage à Joseph Niécephore Niépce“
1989 Kunstverein Unna P, Kutscherhaus, Berlin P, „In den Fluss steigt niemand zweimal“ Städtische Galerie Nordhorn P
1990 Galerie Eckel, Konstanz EA
1994 Galerie Poll P
1999 Waschhaus Potsdam P
2006 „In allen Zeiten gleichzeitig“ Kunsthaus Potsdam EA P
2009 Nachbarschaften in Berlin-West, Haus am Lützoplatz, Berlin P, Burg Eisenhardt, Bad Belzig, „zeigen. eine audiotour“ Temporäre Kunsthalle, Berlin P
2000 Ausstattung für „Paradiso – 7 Tage mit 7 Frauen“ Spielfilm von Rudolf Thome, Konzeption und Storyboards für den Trailer der Internationalen Filmfestspiele, Berlin, (wird seit 2001 regelmäßig vor jedem Film der Berlinale gezeigt)
1996 Storyboards und künstlerisches Supervising für „Lupo und der Muezzin“, Spielfilm von Dagmar Wagner, München
1995 Bühne und Kostüme für „FISCH“ für das Theater Zum Westlichen Stadthirschen, Berlin, Storyboards für „Combat de fauves“, Spielfilm Film von Benoit Lamy, Brüssel, (1996 Premiere auf der Biennale Venedig), Storyboards und Ausstattung „Gefährlicher Ort“, Spielfilm von Elfi Mikesch (1997 Preis des Filmfestivals Duisburg ), Storyboards für „Stimme des Lichts“, Spielfilm von René Peraudin, Berlin, Storyboards und Image Design für „Frontiers of nature in the 21st century“, japanischer Dokumentarfilm, Tokio
1994 Storyboards und Kostüme für“Terra Sacra“ Spielfilm von Elfi Mikesch, Berlin und Hamburg, Bühne und Kostüme für „Fucking Random“, eine Produktion der Akademie der Künste, Berlin
1993 Bühne und Kostüme für „Liebling, mein Herz…“, Fliegendes Theater, Berlin, Set Design und Storyboards „Hey, stranger“ für den Film von Peter Woditsch, Berlin, Liège and Brüssel (Premiere Internationales Film- Festival, Berlin)
1992 Set Design und Storyboards für den Spielfilm von Wim Wenders, Berlin „In weiter Ferne, so nah“, Großer Preis der Jury, Filmfestival Cannes, 1994 Storyboards für das letzte Filmprojekt von Marcel Carné, „Mouche“, Berlin und Paris, Ausstattung, Kostüme und Storyboards „Lilian“ für den Spielfilm von Elfi Mikesch, Berlin und Wien
Die Wesen, die diese Bildwelt bestimmen, zeigen sich ausschließlich von hinten als Rückenakt, gesichtslos und ohne Geschlecht. Ihre ent-individualisierte, androgyne Erscheinung verunsichert und fasziniert gleichermaßen. Der perfekte Körperbau, die Proportionen und die Pose von Standbein und Spielbein sind dem Ideal antiker Statuen abgeschaut. Häufig sieht man die Wesen in extrem verkürzter Perspektive, so dass nur Ausschnitte der Körper zu erkennen sind. Mit ihrer Schönheit locken sie den Betrachter, in ihre Welt einzutreten. Man möchte mehr von ihnen sehen, sie be-greifen. Sie entfachen einen voyeuristischen Blick, dem sie sich sogleich entziehen. Mit traumwandlerischer Sicherheit ziehen die Wesen sich in ihre Sphären zurück.
Interessant scheint in diesem Zusammenhang ein Blick auf frühere Arbeiten Margulls, in denen der menschliche Körper das zentrale Thema ist. Zumeist als Ausschnitte werden Körperteile wie Füße und Hände wieder und wieder gezeichnet, gemalt oder in Gips geformt. Der Körper als elementarer Bereich unserer sinnlichen Erfahrung wird von der Künstlerin abgetastet. In den neuen Arbeiten nun scheint er sich diesem präzisen künstlerischen Be-Greifen zu entziehen, wird zu einer nicht genauer spezifizierbaren Hülle, die eine sinnliche Erfahrung nur andeutet, aber nicht mehr zulässt.
Die Zwischenwelt, auf die man in Margulls Bildern blickt, wirkt in ihrem Schwebezustand beunruhigend. Was ist es, das man schaut? Die Bildsprache verrät wenig Vorläufer. An die Malerei des Symbolisten Odilon Redon oder an spätmanieristische und barocke Deckenmalerei wird man erinnert. Parallelen zu Marcel Duchamps gesichtslosem Akt „Nu descendant un escalier“, worin unterschiedliche Momente der Bewegung in einem Bild erfasst sind, tun sich auf. Doch wird mit diesen Bezügen wenig von der Eigenart der Bilder erfasst, die in einem Schwebezustand der Zeit- und Ortlosigkeit verharren. Titel von Arbeiten wie „Grido“ (= ital.: „seeliger Geist“), „Rebis“ (in der Anthroposophie: „Vereinigung zweier Dinge zu einem Höheren“) und „Einsammeln von Träumen“ weisen eine mögliche Richtung der Interpretation. Dennoch behalten die Arbeiten ihre hermetische Geschlossenheit.
Weder Zeit noch Ort scheinen mit etwas Hiesigem vergleichbar. Es werden keine Architekturen oder Landschaften konkret fassbar, auch wenn hier und da der schweifende Blick an vermeintlich Gegenständlichem für kurze Zeit hängen bleibt. Doch sogleich enttäuscht, begibt man sich weiter auf diese Reise ins Unbekannte, lässt sich von der extremen Perspektive verführen. Häufig wird die Komposition um einen Mittelpunkt angeordnet, werden die Wesen um ein Bildzentrum gruppiert und so gestaffelt, dass eine dynamische, wirbelnde Bewegung in die Bildtiefe entsteht. Die Sogwirkung ist so stark, dass der Blick haltlos immer tiefer in das Zentrum kreiselt. „Vertigo“ („Schwindel“) ist denn auch einer der Bildtitel Margulls. Aus Alfred Hitchcocks gleichnamigem Film hat man atemberaubende Szenen vor Augen. Auch an die Fotografie russischer Suprematisten wie Alexander Rodschenko wird man erinnert. Einen filmischen Blick wirft Margull auf diese eigentümliche Welt.
Auch aus barocken Deckengemälden ist diese extreme Perspektive bekannt, wo sich beim Blick nach oben das Himmelsgewölbe auftut. Für diese Illusion muss mit starken perspektivischen Verkürzungen und extremen Untersichten gearbeitet werden, was eine schwierige Vorgehensweise ist. Ähnlich verfährt auch Margull in ihren Bildern. Als Assistentin von Emilio Vedova hat sie in den siebziger Jahren des 20. Jahrhunderts viele Monate in Venedig verbracht. Hier hat sie die Arbeiten unter anderem von Veronese und Tizian eingehend studiert. Margull jedoch zeigt ihre Wesen gerade nicht von unten, sie richtet den Blick nicht in himmlische Höhen, sondern bewirkt mit denselben perspektivischen Mitteln das genaue Gegenteil. Ihre Figuren und Räume werden von oben, häufig in extremer Aufsicht gesehen. Der Betrachter nimmt einen stark erhöhten Standpunkt ein und beobachtet gleichsam kontrollierend das Geschehen. Etwas Beunruhigendes geht von diesem Blickwinkel aus, der den auf metaphysische Weiten gerichteten Blick nach unten verkehrt.
Die Farbigkeit der Bilder Margulls mag auch von dieser italienischen Erfahrung beeinflusst sein. Die Farbe besitzt bei ihr einen starken Eigenwert, der nur teilweise mit den Figuren oder Gegenständen korrespondiert. Vielfach sind es Grünvariationen, milde Braun-Rot-Werte und eine changierende Grau-Skala, die den Ton angeben. Fließende, zarte Farbübergänge werden nur gelegentlich von schwarzem Kontur unterbrochen, so dass Farbformen nicht selten als Gegenstand gedeutet werden können, aber gleichzeitig ein Eigenleben als Farbfläche führen. Diese Farbflächen organisieren das Bild nach ihrem eigenen Rhythmus, können als frei formulierte Farblagen gedeutet werden und versetzen die Fläche zusätzlich in sanfte Schwingung.
Dr. Sabine Ziegenrücker
Berlin, 2009
Angelika kannte ich schon lange bevor mir bewusst wurde, dass sie eine Künstlerin ist. Ich kannte sie er als Lebensgefährtin eines befreundeten Filmproduzenten, für dessen Filme sie die Storyboards gezeichnet hat.. Irgend wann glaube ich, bekam sie mit, dass ich kunstaffin bin und schon einige Werke erworben habe. Sie zeigte mir Ihre Arbeiten und sie haben mich wirklich beeindruckt, ob wohl sie doch anders sind, als das, was ich bisher gesammelt habe. Auf den ersten Blick war die Oberfläche des Werkes eher flach aber die Darstellung des Themas des Bildes, Symorphie – 2006, war kraft voll und zog mich in seinen Bann. Für mich symbolisiert es den Kreislauf des Lebens.
Sie hat mich noch sehr überrascht, als sie mir zu meinen 50st, ein Portrait von mir geschenkt hat. Ich war doch ziemlich baff und finde es total und klasse und es trifft mich wirklich. Danke Angelika