1965 geb. in Augsburg
1984 Abitur Gymnasium Neusäß
1989 Ausbildung zum Zimmermann
Autodidakt
Arbeitsweise und Intention
Ich begebe mich bei meiner künstlerischen arbeit hinaus in die natur,
am liebsten alleine und für mehrere tage, an entlegene orte. Dort verwende
ich dann ausschließlich mit den naturmaterialien, die ich vorfinde.
Bei diesen arbeiten geht es mir zuallererst um „schönheit“, wahrheit und darüberhinaus um vergänglichkeit, um die zeit in verschiedensten facetten und zuletzt auch um die nicht-besitzbarkeit alles natürlichen.
Auch das gehen selbst, als zentraler bestandteil meines (künstler-) lebens,
thematisiere ich mit konzeptuellen wanderungen. Die hieraus entstehenden
dokumentationen sind ein weiterer bestandteil meiner ausstellungen.
Für mich ist diese schnittmenge aus kunst und leben die ideale
voraussetzung der eigenen selbstverortung in der welt. Die arbeitsweise
in und mit der natur zwingt zur demut und hinterfragt beständig die eigene
existenz. Ich muß mich in erster linie selbst als naturwesen begreifen.
Die schönheit der natur, die im zunehmend urbanen lebensstil immer mehr
ins hintertreffen gerät, ist der ansatzpunkt für dieses verständnis.
In meiner arbeit geht es darum, über eine verfeinerung der ästhetischen empfindsamkeit die wahrnehmung für das schöne zu vertiefen. Aus dem
einfachen und für mich schlüssigen grund den friedrich schiller so
treffend beschrieb: „…. weil es die schönheit ist, durch welche man zur
freyheit wandert.“
2003 Kunstförderpreis der Stadt Augsburg
2008 Kunstpreis des Bezirkstagspräsidenten v. Schwaben
2011 Kunstpreis des Kunstvereins Bad Wörishofen
2012 2.Preis Kunstzone Gräfelfing, Kunstverein Gräfelfing
2017
“ locus amoenus“ Baumhaus Wismar (E)
„zeichnung heute“ Kunstverein Hochrhein
„Entdecken, Recyclen, Bewahren. Material in der Kunst“
Schwäbische Galerie Oberschönenfeld
2016
„Über allen Gipfeln“ städtische Galerie Wangen
„Verdichtungsraum“ KOHI Karlsruhe mit D. Langer
„Peripatetikos“ Kunsttation Kleinsassen (E)
2015
städtische Galerie Kornhaus, Kirchheim/Teck (E)
Haus 10, Fürstenfeldbruck, „Latitüden“ mit D. Langer
Kunstverein Tauberbischofsheim (E)
„Kunst am Bach, Symposium, Betzigau
2014
städtische Galerie Franck-Haus, Markt Heidenfeld (E)
Kunsthaus Reitbahn, Ansbach (E)
„Flow“ Museum Altomünster
Kunstverein Treidler, Frankenthal (E)
Kunstpfad Bonstetten (E)
pas de deux, Oberschönenfeld, kunstaktion mit Dagmar Langer
2013
städtische Galerie Ditzingen (E)
„architectura caelestis“ Architekturmuseum Augsburg
Artist-in-Residence Kunsthotel Arlberg-Hospiz
2012 städtische Galerie Markt Bruckmühl (E)
Forum der Moderne, Simbach am Inn (E)
Villa Falkenhorst, Thüringen/ Vorarlberg (E)
Kunstforum Hochschwarzwald Titisee / Neustadt (E)
2011
städtischer Kunstraum Zehntscheuer, Münsingen (E)
„atopia“ städtische Galerie Wendlingen (E)
„bergwerke“ Galerie Augenblick Tannheim/Tirol (E)
Dauerinstallation am Ars-natura Skulpturenwanderweg Hessen
Kunstfrühling Bad Wörishofen
2010
„Natur & Wahrheit“ Museum f. bildende Kunst im Lkr. Neu-Ulm (E)
„Geschwinden “ Theaterperformance, Berlin
„Landart Visionen „ Galerie Havelland-art, Töplitz (E)
2009
„trinitas naturalis“ Kreuzherrensaal Memmingen (E)
„ambulo ergo sum „ Kunstverein Heidenheim (E)
„Landkreise – Landstriche“ Fürstliche Orangerie Wolfegg (E)
„Landkreise“ Museum Krumbach (E)
Kunstfrühling Bad Wörishofen
2008
Sonderausstellung zur Gr. Schwäbischen Kunstausstellung (E)
„Um den Uckersee“ Skulpturenausstellung in der Uckermark
„Eine Brücke schlagen“ Ausstellung mit G.Kleber Kunstverein Bobingen
„Berge“ Museum Zusmarshausen (E)
„Lorem Ipsum“ Ausstellung des BBK Landesverbandes in München
Sonderausstellung im H2 – Zentrum für Gegenwartskunst in Augsburg (E)
2007
Schwäbische Skulptura Buxheim
Woche des Gaswerks Augsburg
Skulpturengarten Sonnenwald Bayerwald
Texte zur Kunst von Hama Lohrmann
Hama Lohrmann
zentrales wesensmerkmal der natur ist der beständige wandel | alles lebendige ist in bewegung. meine arbeiten in der natur, bestehen aus materialien, die ich vor ort, oder in der näheren umgebung der objekte finde | dadurch unterliegen auch sie dem wandel, sie sind notwendigerweise vergänglich | nach der fotografischen dokumentation, überlasse ich die arbeiten dem natürlichen zerfall |
mir ist bewußt, dass die fotografien nur einen schwachen nachhall des eigentlichen künstlerischen prozesses darstellen | die sinnliche und körperliche erfahrung des arbeitens mit natur , die poesie und die flüchtigkeit des augenblicks, lassen sich nur selbst erleben |
die titel der arbeiten beschreiben das, was sie sind || bestimmte materialien an einem bestimmten ort zu einem bestimmten zeitpunkt | interpretationen und assoziationen bleiben dem betrachter selbst überlassen, da ich diesbezüglich nichts vorwegnehmen möchte | auch würde dies nicht meinem vorgehen entsprechen, da ich ohne konkret inhaltliches konzept an die arbeit gehe, und gerade die freiheit des nichtdenkens, im intellektuellen sinn, genieße, die mir durch die zum teil anstrengende körperliche arbeit in der natur ermöglicht wird |
ich erstelle bevorzugt klare geometrische formen, die als menschliche spuren in der scheinbar chaotischen willkürlichkeit der natur, eindeutig erkennbar sind | die starke symbolik, die zum beispiel der kreisform innewohnt, eröffnet dem betrachter möglicherweise einen emotionalen zugang zu meinen arbeiten | jeder ort den ich betrete, hinterlässt eine spur in mir | ebenso manifestiere ich mich vorübergehend durch flüchtige spuren | der mensch hat meines erachtens, im bewußtsein der eigenen vergänglichkeit, das bedürfnis, seine anwesenheit auf der welt durch spuren jeglicher art zu belegen |
in einer zeit des vollkommen ausgearteten materialismus bietet meine kunst dem betrachter die möglichkeit sich zu besinnen und zu bescheiden | man erblickt nur vergangenes, verflüchtigtes, spuren. man muß sich von dem gedanken verabschieden, alles sehen, erleben, bewahren zu müssen, und eine welt anerkennen, die mit ihren gesetzen der vergänglichkeit und unbeherrschbarkeit neben der künstlichkeit von museen und ihrer aufgehobenen geschichte besteht |