in Groitzsch bei Leipzig aufgewachsen
1979-84 Studium der Gebrauchsgrafik an der Hochschule für industrielle Formgestaltung-Burg Giebichenstein, Halle Abschluss mit Diplom
1984-90 als angewandter und freier Grafiker in Suhl tätig Mitglied im VBK-DDR
seit 1990 als angewandter und freier Grafiker in Schwerin tätig
1990 Mitglied im Künstlerbund Mecklenburg und Vorpommern
1992-94 Berufliche Exkurse nach Bremen und Hamburg, seitdem intensive künstlerische Auseinandersetzung mit den Techniken Collage, Décollage und Faltungen mittels Plakatpapier
2002 Stipendium für die Casa Baldi in Olevano bei Rom
2015 Arbeitsstipendium des Lande Mecklenburg – Vorpommern 2017 Mitglied der Gemeinschaft Wismarer Künstler und Kunstfreunde e.V.
2020 Aufenthaltsstipendium im Kunstverein Rostock
1998 Museum der Stadt Borna
1999 Galerie Hinter dem Rathaus, Wismar
2005 Wohnungsbaugesellschaft “Neues Berlin”, Berlin-Weißensee
2006 Galerie am Zeughaus Ulm
2007 Gesellschaft für Wirtschaftsförderung, Schwerin
2009 “Turmbau”, Dom zu Schwerin
2011 “Sequenzen” im Baumhaus Wismar
2014 Galerie im Bürgerhaus Zella-Mehlis/Thüringen
Ausstellungsbeteiligungen
1996 “Das geistige Erbe”, Städtische Galerie Berlin-Pankow
1998 Kunstschau des Künstlerbundes M-V, Kunsthalle Rostock
1999 Kunstschau des Künstlerbundes M-V, Neustadt-Glewe
2000 “Dühnungen”, Strandhalle Ahrenshoop,
”Treibsand II”, Staatliches Museum Schwerin
2001 Kunstschau des Künstlerbundes M-V, “woanders anders”, Burgkloster Lübeck
2003 “eine minute vom bahnhof”, Gallery Berger, Schwerin
2004 “Decollage international”, Mies van der Rohe Haus, Berlin
2005 “Meer, Strand und Himmel”,
Kunstschau des Künstlerbundes M-V, Plüschow und Stade
2006 “Decollage and more”, Galerie für konkrete Kunst, Potsdam
2007 Landartprojekt OUTSIZE in Odense, Dänemark
2008 “Wildwuchs”, Strandhalle Ahrenshoop
2008 “Wildwuchs II”, Galerie am Hügel, Hiddensee
2012 “Kapitelle der Stille”, Kunstschau des Künstlerbundes M-V, St.-Georgen-Kirche, Wismar
2014 Ausstellung “Horizonte”, Galerie am Hügel, Hiddensee
2015 “Abstraktionen”, Atelierhaus Rösler-Kröhnke, Kühlungsborn 2022 „Vordergründig gerissen“, Galerie Berge
„Alles Papier“ Rösler-Kröhnke, Kühlungsborn
Hierbei werden angeklebte Plakate ganz oder in Fetzen von der Wand abgerissen. Das Material ist am besten geeignet, wenn möglichst viele Lagen übereinander kleben. Solches Papier kann für die Herstellung neuer Kunstwerke, vornehmlich Collagen, verwendet werden.
Bei der eigentlichen Décollage wird nur Papier abgetragen, nichts hinzugefügt, bis ein neuer grafischer Kosmos entsteht, der aus gerissenen Strukturen besteht. Man kann das Décollagieren mit dem Graben eines Archäologen vergleichen. Überraschende Fundstücke gibt es bei beiden Tätigkeiten.
Neben dem formalästhetischen Ansatz ist bei der Décollage zugleich der theoretische Hintergrund von Belang, werden die Papierstücke doch ihrem angestammten Kontext buchstäblich entrissen und in einen neuen, künstlerisch erzeugten Bedeutungsrahmen gebracht.
Zu den Künstlern, die sich mit der Methode der Décollage beschäftigten und auch als „Affichisten“ bezeichnet werden, zählen Raymond Hains (1926-2005), Jacques Mahé de La Villeglé (geb. 1926), François Dufrêne (1930-82) und Mimmo Rotella (1918-2006). Diese Künstler übertrugen die bereits im Dadaismus angewandte Décollage-Technik auf die Prinzipien des Nouveau Réalisme, indem sie die Plakate als Überbleibsel des Alltäglichen definierten, die sie in ihre Werke integrierten und damit in einen künstlerischen Kontext überführten.
Die Décollage-Werke dieser Künstler zeichnen sich durch eine besondere Farb- und Materialästhetik aus und oszillieren zwischen gewaltsamer Destruktion und filigraner Zartheit. Gleichzeitig scheint bereits der Prozess der Erzeugung des Arbeitsmaterials, also das Abreißen von alten Plakaten, Teil des Kunstwerkes zu sein:
Die Materialbeschaffung wurde häufig in Fotografien festgehalten, wodurch die Wechsel- wirkung von Alltag und Kunst einmal mehr nachgezeichnet wird.
Schließlich beinhaltet die Décollage eine weitere Bedeutungsdimension, vereint diese Technik doch auch andere künstlerische Transformationen: Besonders anschaulich wird dies im Werk von Wolf Vostell (1932-98) zum Ausdruck gebracht, wenn er, gelegentlich auch als Happening inszeniert, Materialien übermalte oder verbrannte.
Die Décollage des Happenings zielt auf eine „bewußtseinskritische Aufschlüsselung absurder Umweltbedingungen, die den Menschen bedrängen“, um zum Beispiel auf die Vorgänge im Alltag, beispielsweise des Autoverkehrs, zu verweisen. So wurden in den Décollage-Happenings der frühen 1960er-Jahre in kritisch-provokativer Demontagehand- lung Materialien bis zur Unbrauchbarkeit zerstört. Eine weitere Form der Décollage ist die Dé-coll/age von Wolf Vostell, dem es nicht um das Zerstören, sondern um das Sichtbarmachen, im Sinne von Verwischen und weiteren Formen, wie auswischen, entfärben, doublieren, verzerren, verwackeln und übereinanderdrucken, ging.
Im Gegensatz zur Collage, also dem Zusammenkleben verschiedener Elemente zu einem Gesamtkunstwerk, bezeichnet die Décollage (von frz.: decoller – abtrennen, losmachen) die Zerstörung von Bildern oder Collagen mit dem Zweck, aus den Überresten neue Werke zu erschaffen.
Entwickelt wurde diese Technik von den Gründern des Nouveau Réalisme in den 50er und 60er Jahren, etwa Raymond Hains, Jacques de la Villeglé oder Francois Dufrêne. Ur- sprünglich rissen sie von bereits zerstörten Plakaten die Reste in Streifen und Fetzen ab und erschufen daraus neue Collagen. Der Pop Art Künstler Robert Rauschenberg adap- tierte diese Methode in abgewandelter Form, indem er Fotografien verwischte und Bilder und Texte übermalte.
Andere Künstler pressten Metallobjekte zusammen oder demontierten Alltagsgegenstände, um durch deren Unbrauchbarmachung auf die absurden Bedingungen der menschlichen Umwelt aufmerksam zu machen. Wie auch bei der Collage geht es bei der Décollage um den Realitätsbezug des Kunstwerks, weswegen vor allem Gegenstände des täglichen Lebens benutzt wurden.
in Vorbereitung