1984-91 Studium an der Hochschule der Künste, Berlin
1986 Sommerakademie bei Wolf Vostell, Malpartida de Caceres, Spanien
1991 Meisterschüler an der Hochschule der Künste bei Klaus Fußmann
2004-08 Lebt und arbeitet in Berlin und Beijing
2009 Stipendiat im Künstlerhaus Schloß Wiepersdorf, Brandenburg
2010 Lebt und arbeitet in Shanghai, Atelier in der North Bund Art Zone.
2012 Lebt und arbeitet in Berlin und Bangkok, Atelier in V64 artstudio.
2013 Trekkingtour im Grossen Kaukasus, Georgien
2014 Reise nach Israel und Jordanien.
2015 Rückkehr in das Berliner Studio
2014 Transkulturelle Erfahrungen- Ostasien, Vortrag, Kunstpädagogischen Tagung, Kunstakademie Düsseldorf
2014 Zu Gast in Bremen: Berlin, ARTDOCKS, Gruppenausstellung Bremen
2014 On the Rug, Performance-Film mit Peter Wollring, Berlin, Israel, Jordanien.
2013 Live-Performance V64, Art Community, 1st anniversary show, Bangkok
2012 Summer Journey- Künstler der Galerie, Gruppenausstellung, kunst-raum schulte-goltz+noelte, Essen
2012 ART.FAIR Köln, kunstraum-schulte-goltz+noelte
2012 Sebastian Heiner / Shanghai-Berlin 2010-2011, Projektraum: Detlef Waschkau, Georg Horning, Tammen & Partner Galerie
2011 Sebastian Heiner / Jörn Grothkopp, Parallele Welten, KUNSTCLUB HAMBURG
2011 Der Hase auf dem Sprung, BBA-Akademie der Immobilienwirft e.V. Berlin, Museum FLUXUS+, Potsdam
2011 Studio Shanghai – Sebastian Heiner / Liu Gang, galerie goltz, Essen
2011 sculpture works, Gruppenausstellung, kunst-raum schulte-goltz+noelte, Essen
2010 A Dialogue between East and West, Gruppenausstellung, For Art Gallery, Shanghai, Katalog
2010 Chameleon to the North – five Painters from Berlin, Gruppenausstellung, Haugesund Kunstforening, Haugesund, Norwegen
2010 INDEX 10 – listen to your eyes, Gruppenausstellung, kunst-raum schulte-goltz+noelte, Essen
2010 Kinder-Mal-Performance im Rahmen der DAAD Kinder-Uni auf der EXPO 2010 Shanghai
2010 A Dialogue between East and West, Gruppenausstellung, For Art Gallery, Shanghai
2010 Highlights zur Kulturhauptstadt, Gruppenausstellung, kunst-raum schulte-goltz+noelte, Essen
2010 Chameleon to the North – Five Painters from Berlin, Gruppenausstellung, Haugesund Kunstforening, Haugesund/Norwegen
2009 Malerei, Zeichnung, Skulptur, Keramik, Klanginstallation, Fotografie, Gruppenausstellung, Tammen Galerie,
Galerie Gaulin & Partner, Berlin
2009 Appuntamento in vier Sätzen, Performance mit Ekles-Duo, Ausstellung, Video von Peter Wollring,
museum FLUXUS+, Potsdam
2009 Ein erster Blick, Gruppenausstellung, R.C.K. Kunststiftung, Berlin
2009 Sebastian Heiner – Studio Beijing, Tammen Galerie, Berlin
2008 Sebastian Heiner – Peking IV, Galerie Brigitte Utz, Dresden
2008 Yongbo Zhao / Sebastian Heiner, Galerie Gaulin & Partner / Tammen Galerie, Berlin
2008 Eröffnung museum FLUXUS+, Gruppenausstellung, permanente Sammlung, Potsdam
2007 About paintings, Vorträge, Qingdao University, China
2007 Hua Jing – The Realm of Painting Art 110 Gallery, Beijing
2007 Sebastian Heiner. Das China Projekt III, Beaugrand Kultur Konzepte, Neustädter Marienkirche, Bielefeld
2007 Sebastian Heiner, kunst-raum schulte-goltz+noelte, Essen
2007 Sebastian Heiner, Galerie Gaulin & Partner / Tammen Galerie, Berlin
2006 Zehn Jahre Willy-Brandt Haus, Gruppenausstellung, Berlin
2005 Sebastian Heiner, Tammen Galerie, Berlin
2005 Jörn Grothkopp und Sebastian Heiner, Präsentation auf der Art Fair, Galerie Brigitte Utz
2005 Das China-Projekt Beaugrand Kultur Konzepte, Bielefeld
2005 Hu Dong – Interactiv, Gruppenausstellung, Art 110 Gallery, Suojiacun Art Village, Beijing
2005 Gedankenreise, Projektausstellung der janinebeangallery, Cafe Moskau, Berlin
2005 Art Karlsruhe, Messe, Tammen Galerie
2005 Heat – Eine Reise nach Peking, Galerie Brigitte Utz, Dresden
2004 Record of a Journey to the East, China Art Seasons Gallery, 798 Art District, Beijing
2003 Sebastian Heiner, Galerie tammen & busch, Berlin
2003 Leuchtende Farben, Gruppenausstellung, Galerie Brigitte Utz, Dresden
2002 Sebastian Heiner, Galerie Brigitte Utz, Dresden
2002 Sebastian Heiner – Privatausstellung organisiert von Harald Berlinicke und Mark Kogan, London
2002 Sztuka Wejscia, Kultury Zamek Center, Ausstellung der Dogenhaus Galerie und der Vostell Galerie,
Künstler aus Poznan, Leipzig und Berlin, organisiert von Jochen Hempel und Sebastian Heiner, Polen
2001 Traumwelt, Präsentation des Gemäldes für das Hörmannwerk in Ichtershausen, Bildhauer Werkstatt Osloer Strasse, Berlin
2001 Art Zürich, Messe, Galerie Vostell
2001 Wolf Vostell, Jean-Jacques Lebel, Annedore Dietze, Sebastian Heiner, Gruppenausstellung, Galerie Vostell, Berlin
2001 Sebastian Heiner, Fine Art Rafael Vostell, Berlin
2000 Sebastian Heiner, Bilderpräsentation in der Glocke Konzerthalle, organisiert von der Galerie Hartwig, Bremen
2000 Sebastian Heiner, S.M.A.L.L. Galerie, organisiert von Ingrid und Thomas Jochheim, Recklinghausen
2000 Heike Ruschmeyer, Anedore Dietze, Sebastian Heiner, Vostell Galerie, Gruppenausstellung, Berlin
2000 Sebastian Heiner, Bilderpräsentation in der Glocke Konzerthalle, organisiert von der Galerie Hartwig, Bremen
1999 Sebastian Heiner – Malerei und Skulptur, Galerie Hartwig, Bremen
1998 ARCO Madrid Art Fair, Fine Art Rafael Vostell
1998 Bilder und Skulpturen, Fine Art Rafael Vostell, Berlin
1997 Erster Köpenicker Maisalon, Springbrunnenprojekt mit Hannes Heiner, Gruppenausstellung,
organisiert von Heinrich Liman, Berlin
1997 Sebastian Heiner im Kontorhaus-Mitte, organisiert von Fine Art Rafael Vostell, Berlin
1997 ARCO Madrid Art Fair, Fine Art Rafael Vostell
1997 Sebastian Heiner, Galerie Am Neuen Palais, Potsdam
1996 Feuer und Erde, Bildserie für die Hörmannfirma, Steinhagen
1996 Liebe und Tod, Gruppenausstellung, Fine Art Rafael Vostell, Berlin
1996 Geschichte der Werka Galerie, Gruppenausstellung, Interims Kunsthalle, Berlin
1996 Art Cologne, Messe, Fine Art Rafael Vostell
1995 Standpunkte – Junge Kunst aus Berlin, Fine Art Rafael Vostell, Gruppenausstellung, Kurator Sebastian Heiner, Berlin, Katalog
1993 Bilder & Welten, mit Klanginstallation, Komposition für sechs Instrumente und Kassettenrekorder von Orm Finnendahl,
Fine Art Rafael Vostell, Berlin, Katalog
1993 Sebastian Heiner, Galerie Am Neuen Palais, Potsdam
1992 Saar Ferngas Kunstpreis für junge Kunst, Saarland Museum, Gruppenausstellung, Saarbrücken
1990 Sebastian Heiner, Quadrum Gallery, Lissabon
1990 Sebastian Heiner – Neue Bilder, exhibit Galerie, Berlin
1989 Sebastian Heiner, mit einem Kurzfilm von Gabriele Schlag und Benno Wenz (WTS Filmproduktion), exhibit Galerie, Berlin
Drachen, Träume und andere Farben
Zwei Bilder von Sebastian Heiner
Sebastian Heiners Malerei ist impulsiv, von ekstatischem Farbklang und unmittelbarer Energie. Sucht man Analogien in der Musik, so lassen die Großformate an opulente Orchestrierungen Richard Strauss’ denken, der aufgewühlte Duktus stimmt die freie Harmonik des frühen Expressionismus’ von Igor Strawinsky an. Die Peking-Oper mit ihrem diffizilen Klangspektrum erscheint zum expressiven All-over und zur ausladenden Gestik wie ein Widerspruch.
Genau in diesem Antagonismus bewegt sich „Dream – Peking Opera“. Ein spannender Bogen zwischen der Symbolik des Reichs der Mitte und der westlich geprägten Abstraktion. In den malerischen Strukturen und Dialogen gelingt es dem Berliner Maler, der seit 2004 regelmäßig mehrere Monate des Jahres in China verbringt, die Dramaturgie der traditionellen Bühnenkunst in komplexen Bildzeichen zu verdichten.
Einzig die Andeutung einer Figur am linken Bildrand und der Schemen einer Maske lenken unsere Aufmerksamkeit auf das theatrale Moment. Aus dieser Konnotation werden die amorphen Farbschwünge zu Mimen, Tänzern und Akrobaten, evozieren die Farbkontraste die Charakteristika der Peking-Oper-Figuren: das Grün der Unbeständigkeit, das Blau der Wildheit und der Unerschrockenen oder das Gelb der Kaiser. Sie kämpfen und erheben sich auf einem bildbeherrschenden Rot, dem Symbol der loyalen und tapferen Menschen.
Vor unserem inneren Auge beginnt sich eine Szene abzuspielen. Vielleicht das Zusammentreffen der Krieger mit einem Herrscher, einer Gottheit gar, wie der Goldton der Krone vermuten lässt. Doch durch den abstrakten und dynamischen Gestus wird die Szenerie nicht zum statuarischen Abbild, sondern spult in Form einer Filmsequenz weiter, in der unsere Phantasie eigene Geschichten entwerfen kann.
In „Dragon Cloud“ verbindet Sebastian Heiner die Symbolsprache der verschiedenen Kulturen zum eindrucksvollen Natur-Schauspiel. Von außerhalb des Bildraums kommend, steigt das Epizentrum aus dem linken unteren Drittel auf. Ein Rudiment erhebt sich: eine Figur, ein Flugwesen, eine Kalligraphie?
Das dunkel leuchtende Blau erinnert an die blaue Blume der Romantik oder aber (ganz unromantisch) an das Wilde und Gefahrvolle, welches das Blau in der chinesischen Kultur symbolisiert. Mit roten und grünen Akzenten, mit weißen Kammzügen, die lichte Wogen in das Geschehen bringen, bäumt sich das blau gestimmte Farbgewitter auf.
Die vielfach überlagerten Schichten wirken kaum noch von Künstlerhand gemacht, sondern eruptiv und wie von den Kräften der Natur selbst erzeugt. „Wer auf dem Kopf geht, hat den Himmel als Abgrund unter sich“, heißt es in Paul Celans „Der Meridian“.
In den Valeurs und im Wechsel von opaker und filigraner Faktur gleicht der Himmel einer schweren Sturmfront. Ob wir darin auf dem Kopf oder auf den Füßen gehen, ihn als Abgrund oder als Gipfel betrachten, bleibt unserer Imagination überlassen; ebenso wo und ob wir den Titel gebenden Drachen in diesem Wolkenmassiv ausmachen.
Es ist Heiners originäre Dynamik, mit der der Künstler die Farben zum Sprechen bringt, und die das Ungestüme des Fabelwesens erweckt. Mit den verschachtelten und verschlungenen Bewegungen – der Pinselschwünge wie auch der Farbnuancierungen – befinden wir uns im Inneren des Wolkengetiers – im Auge des Kyklopen.
Doch über die körperlich-kraftvollen Gesten spannen sich feine Gewebe – wie Myriaden von Regentropfen im Spiel des Lichts, wie feine Spiralnebel oder Zirrus-Wolken. Der Drache breitet seine Flügel aus und bietet uns Schutz auf der Reise durch die bewegten Himmel. In der chinesischen Mythologie bedeutet die Wolke Glück.
Michaela Nolte
Berlin, September 2009