Bis Anfang der 2000er Jahre habe ich mir nie Gedanken zu Sammlungspositionen gemacht sondern mich einfach nur für Kunstwerke interessiert, die mich angespochen haben und mit denen ich einen inneren Dialog hatte und ich mir vorstellen konnte mit ihnen zu leben. Von daher war mir immer und auch bis heute der Kunststil oder der Stellenwert eines Künstlers egal. Wichtig war und ist alleinig, dass das Werk mich berühren konnte und in der Regel auch der Bezug zum Künstler da ist. Von daher kenne ich fast alle Künstler persönlich und halte Kontakt zu ihnen. Mit der näheren Beschäftigung mit meinen Kunstwerken, Anfang der 200er Jahre durch ein Kunstseminar, dass ich an der FU Berlin besuchte, wurde mir bewusst, dass doch über die Jahrzehnte eine Sammlung entstanden ist. Mit dieser Erkenntnis habe ich mir über die Sammlung Gedanken gemacht, wie sie zu definieren ist und ob sie eine Konsistenz in sich hat und ich finde das hat sie. Die weitere Erkenntnis war, dass auch Samnmlungspositionen unbewusst entstanden sind.
Dies ist nun der Versuch diese Positionen zu definieren. Die Konsequenz aus der Erkenntnis ist, dass zwar immer noch dass Kunstwerk an sich mich interessiert, aber es hat meinen Blick auf die Werke, dahingehend verändert, dass ich mich jetzt frage, in welche Kategorie die Werke innerhalb meiner Sammlung einzuordnen wären und ich dadurch bestimmte Positionen ausbaue.

Künstler*innen Berlin Brandenburg

Einer der Schwerpunkt der Sammlung liegt auf Künstlern aus der Region Berlin Brandenburg. Mitte der 1980er Jahren habe ich Arbeiten von Künstlern, die ersten von Peter Buechler, Dirk Sommer und Jürgen Zumbrunnen, erworben, die ich persönlich kennen gelernt hatte und/oder die mir empfohlenen wurden. Danach habe ich Arbeiten wie z. B. von , Manfred Dörner, Stephan Velten, und u. A. erworben. Die Mehrzahl der Werke damals waren Arbeiten aus Öl auf Leinwand aber ich hatte schon früh eine Affinität zu Assemblage und arte povera gehabt, wie z. B. zu den Arbeiten von K.P. Muller, Raffael Rheinsberg, Paul Pfarr u. A.. Ab den 2000er Jahren erwarb ich dann auch Arbeiten von Künstlern, die einer jüngeren Generation angehörten, wie z.B. Christian Achenbach, Matthias Deumlich, Rainer Fürstenberg, Marc Gröszer, Roman Lipski, Jovana Popic, Moritz Schleime u.A..

Künstler Mecklenburg Vorpommern

Durch meinen Umzug nach Mc Pomm, wie ich es gerne liebevoll nenne, an die schöne Ostsee, habe ich mich auch mit der regionalen Kunstszene beschäftigt und bin auch ein Teil von ihr geworden, durch die Kunsthalle Klützer Winkel und der Mitgliedschaft in diversen Kunstvereinen. Mit Kunststiftung und der Kunsthalle, bin ich Mitglied im Verband der Kunstmuseen, Galerien und Kunstvereine in Mecklenburg-Vorpommern e.V. Dadurch und durch besuche diverser Kunstausstellungen, über die Jahre, die ich inzwischen hier lebe, habe ich auch einige Künstler*innen kennen und schätzen gelernt. u.A. Christian Schmidtke, Anke Weßling, Christian Hartung und Thomas Wageringel. von ihnen habe ich diverse Arbeiten erworben. Diese sind sehr unterschiedlich in ihren Ausdrucksformen, wie auch die Sammlung insgesamt von den unterschiedlichen Ausdrucksformen lebt. Drei Künstler möchte ich noch besonders erwähnen, ??? (fällt mir der Name gerade nicht ein und Udo Rathke, ein toller Künstler, die aktuellen Arbeiten zu Hölderlin sind großartig und Miro Zahra, von der ich vor einiger Zeit tolle Arbeiten in der Ausstellung iin der ehemaligen Kirche St Georgen/Wismar gesehen habe

Künstler*innen international

Erst in den 2000er Jahren erwarb ich auch Arbeiten von internationalen Künstlern z.B.: von Christo & Jeanne-Claud und Richard Serra. Für beide Künstler habe ich mich schon früh interessiert. Richard Serra habe ich Ende der 70er in San Francisco für mich entdeckt. Dazu kommen u.a. Arbeiten von Jannis Kounellis, Antoni Tápies, Leo Zogmayer und, nicht zu vergessen, Idris Khan, den ich in seiner Düsseldorfer Ausstellung 2008 entdeckte und von seinen Werken sehr beeindruckt war und bin.

Photographie / Photographische Malerei

Dies ist eine Sammlungsposition, die erst später, Ende der 2010er Jahre, entstanden ist und zwei Schwerpunkte hat. Der Eine ist der, den man landläufig unter Photographie versteht und der Andere, ist der, den ich als Fotografische Malerei bezeichne

Unter Photographie fallen z.B. die Arbeiten von Lásár Fóti, Christopher Makos, Maximilian Meisse, Stefano C. Montesi, Thomas Räse, u. A.

Das Thema Fotografische Malerei, wie ich diese Position für mich benenne, entdeckte ich mit dem Erwerb der Arbeit „Nudogramm, Recto“ von Floris Neusüss. Ausgehend von dieser Arbeit suchte ich nach anderen Künstlern, die auch Malerei und Fotografie verbinden, wie z. B. Tessa Verder, die ihre Fotografien mit Elementen aus Werken von Alten Meistern, wie z.B. einem Himmel von Casper David Friedrich verbindet. Weitere Werke, die dieser Position zuzuordnen sind z. B. „The Whashing Pool“ von der Performancekünstlerin Madeline Stillwell oder die Arbeiten von Joseph Kerscher, Jovana Popic, Christian Schmidtke oder Ernst Volland u. A..

Landschaften

Das Thema Landschaften entdeckte ich über die Werke von Oliver Gröne und Roman Lipski, die sich unabhängig voneinander Ende der 90er und Anfang der 2000er der Landschaftsmalerei widmeten.
Daraus ergaben sich ganz neue Blickwinkel auf einige Werke meiner Sammlung. Da es ja nicht nur die mehr oder weniger reale Interpretation von Landschaften gibt sondern auch die Farblandschaften, wie z. B. von Sebastian Heiner, Junko Wada oder die Papierarbeit von Chun Hwan Kim sowie die Installation „Nowhere“ von Ralf Baecker, der sein Werk wie folgt beschreibt: „Nowhere empfängt über das Internet einen Datenstrom. Die empfangenen Daten werden interpretiert und via einer CNC Fräse in einen Hartschaumblock in eine Topographie/Landschaft übersetzt.“Aber auch andere Künster aus anderen Positionen fallen darunter wie z.B. aus der Photographie

Papierarbeiten

Diese Sammlungsposition war im Prinzip schon eine Position in meiner Sammlung bevor ich mir dazu Gedanken gemacht habe, z.B. mit der Arbeit „Figures“ von Dirk Sommer. Aber mit dem Erwerb von vier Papierarbeiten von Angela Dwyer, und einer Arbeit von Trak Wendisch (die ich ganz besonders schätze) sowie die Arbeiten von Eszter Oroszlány wurde es eine wichtige Position. Dazu gehören auch die Werke wie z. B. von Markus Lüpertz, Nino Malfatti, Bruce Naumann und Thomas Redl.

Skulpturen / Objekte / Materialbilder

Einige der Künstler, die ich sammle sind nicht auf eine Ausdrucksform für ihre künstlerische Tätigkeit festgelegt. Fast alle Skulpturen, Objekte, Materialbilder sind von Künstlern, von denen ich vorher schon andere Arbeiten erworben hatte, wie z. B. von Peter Buechler, Manfred Dörner, Angela Dwyer, K.P. Muller, Gabriele Oelschläger, Paul Pfarr, Martin Raps, Raffael Rheinsberg, Jürgen Zumbrunnen. Die Ausnahme bildet Rainer Fürstenberg, der ausschließlich metallene Objekte und Skulpturen geschaffen hat.
Eine besondere Arbeit ist „Bilderleben II -Homage an Hermann Wiesler“, die Kassette, gestaltet von Ansgar Nierhoff, enthält 43 Originalwerke von 43 Künstlern, die Hermann Wiesler verbunden waren sowie ein Buch mit Texten von ihm.

Installationen / Videos

Ist eine kleine Position. Die Arbeiten von Matthias Deumlich „Spröde Flut“ (Installation) und Jovana Popic „Lauf/Tok“ (Installation), „Die Chronik“ (Video), beide Meisterschüler von Rebecca Horn, waren die ersten Künstler, die diese Position in meiner Sammlung begründeten. Sowohl Matthias Deumlich wie auch Jovana Popic sind sind aber nicht auf diese Techniken in ihrem künstlerischen Schaffen festgelegt. Eine weitere Videoarbeit „A Memory… After Bach‘s Cello Suites“ ist von Idris Khan. Die Arbeit „Müllbunt -Temporäre Lichtskulptur“ von Volker W. Hamann ist sowohl ein Video wie auch eine Installation.

Figures u. Paar / Paarungen

Dieses ist eher ein Ausstellungsthema als eine Sammlungsposition. Zu dieser Position wurde ich durch die gleichnamige Papierarbeit „Figures“ von Dirk Sommer inspiriert und zu Paar u. Paarungen durch die Arbeiten „Yin und Yang“ von Stephan Velten und o.T. (Paar) von Trak Wendisch und bezüglich Paarungen von den Arbeiten „al gusto“ von Engel/Rheinsberg, „Bruchtstücke / o.T. (Bodenarbeit)“ Martin Raps, „o.T. (Tafelbild u. Stele)“ Rudi Stanzel. Bei den beiden letztgenannten, habe ich jeweils unabhängig entstandene Werke in einer Galerieausstellung in Salzburg (Weihergut) gesehen und hatte spontan die Eingebung, dass die jeweiligen Werke zusammengehören. Nach Rücksprache mit den Künstlern, zeige ich sie als verbundene Arbeit. Die Arbeit „al gusto“ Engel/Rheinsberg entstand bei einem Besuch bei Lilli und Rafael in ihrem Atelier. Dort hatte ich mir fünf quadratische Arbeiten von Lilli Engel ausgesucht und sie gefragt, ob ich diese Arbeiten als eine Arbeit zusammenführen könnte. Raffael fand, dass die Beifügung von fünf Fundstücken von ihm, das Werk komplettieren würden, womit er recht hatte.
Zu der Ausstellungspostion Figures gehört u.a. auch eine Arbeit „Symorphie“ von Angelika Margull und die Arbeiten von: Billy & Hells, Colette, Rainer Fetting, Fóti Lázár, Mats Gustafson, Brigitte Harm, Sabine Heller, Jörg Immendorf, Imi Knoebel, Claudia Rogge, Kerstin Serz u.a.

Kunstkonzepte

Dies Position ist durch die Bekanntschaft mit mit Michael Kurz entstanden.

Pretiosen

Ist auch eine Ausstellungsthema aber auch eine Sammlungsposition. Darunter führe ich Arbeiten die man auch als Readymades bezeichen könnte, z.B. von Wolfgang Merten, Jette Mögelin, Oroszlány Eszter/Fleischmann Frederik, R.C.K., Josephine Riemann, Valentin Rothmaler, Ingrid Schütz, Markus Strieder, Unbekannt I, Wilms Hartmut. Objekte oder Abbildungen die ich wert finde sie unter der Begrifflichkeit Kunst zu führen. Z.B. die Einladungskarten/Drucke/Fotos von zu Arbeiten von Klaus Martens, MZK, Nelly, Thierry Noir, ???, Claudia Rannow, Trahan Carl, Unbekannt II u. III, Moritz Wolpert, Jockel Zander.

Reinhard Conny Konzack

Stand: Oktober 2022